USA 1965–1969 (Star Trek)
79 Episoden in 3 Staffeln
Specials
Deutsche Erstausstrahlung: 27.05.1972 ZDF
“Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um
fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“
Mit diesen Worten beginnt jede Folge einer der legendärsten Fernsehserien aller Zeiten. „Raumschiff Enterprise“ spielt im 23. Jahrhundert, zu einer Zeit, in der die Menschheit den Dritten
Weltkrieg hinter sich hat und sich in friedlicher Koexistenz mit anderen außerirdischen Lebensformen zur „Vereinigten Föderation der Planeten“ zusammengeschlossen hat.
Deren Forschungs- und Militärabteilung, die „Sternenflotte“ hat die Aufgabe, fremde Planeten und Galaxien zu erkunden, diplomatische Missionen durchzuführen und unbekannte Lebensformen
kennenzulernen. Sie schickt ihr Raumschiff Enterprise unter der Leitung von Captain James T. Kirk (William Shatner) mit einer Besatzung von 430 Männern und Frauen zu einer auf fünf Jahre
angelegten Reise ins Weltall. Zusammen mit seinen engsten Crewmitgliedern, dem Vulkanier und Ersten und wissenschaftlichen Offizier Mr. Spock (Leonard Nimoy), Schiffsarzt Dr. Leonard „Pille“
McCoy (DeForest Kelly), Chef-Ingenieur Montgomery „Scotty“ Scott (James Doohan), Steuermann Lieutenant Hikaru Sulu (George Takei), Kommunikationsoffizier Lieutenant Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
und Navigator Pavel Andreievich Chekov (Walter Koenig) erlebt er die fantastischsten und kuriosesten Abenteuer.
(fernsehserien.de)
Ich sagte ja, dass ich sehr oft während meiner Arbeit kämpfen musste, um das Einbringen meiner Tätigkeit in das Programm und noch dazu auf den wirkungsvollsten Sendeplatz. Mein nächstes grosses Problem hiess „Raumschiff Enterprise“ - eine Sciencefiktionserie. Dafür gab es keinerlei Lobby im Sender. Eigentlich mochte man sie nicht und wollte diese Art von Serien möglichst vom Bildschirm fern halten. Aber es gab ja mich – und mit mir musste man rechnen. Und die „Enterprise“ hatte ich an Land gezogen. Und so war ich wieder einmal kampfbereit. Es gab hierzu immer wieder Zwischenfilm-besichtigungen von Damen und Herren der oberen und obersten Etage. Beurteilungskommissionen wurden installiert. Konnte, durfte man dem deutschen Publikum so etwas zumuten – da zeigte vieles nach unten – und ich natürlich eben mitten drin. Ja, der Fernsehrat ging hierzu zu Rate – Sitzungen, Sichtvorführungen und dazu und daneben immer gestellt der Übeltäter – und der Übeltäter, das war ich – auch ich immer besichtbar. Ich hatte mich zu rechtfertigen – vor dem Fernsehrat und wem auch immer, der glaubte etwas dazu sagen zu können, zu müssen. Die Situation war für mich nicht ungewöhnlich. Die Serie wurde mit einigem Bauchgrimmen schliesslich genehmigt – ängstlich die Reaktion des Publikums und der Presse wartend.
Da sassen sie aber auf dem falschen Dampfer – Ich hatte ein Seh- und Erlebnislücke erwischt. Vor allem die jungen Leute waren begeistert. Die Serie war nun unabweisbar im Hause und wurde von mir
kräftig aufgestockt – es gab ja eine Menge davon und weiter Episoden waren geplant und wurden weiter produziert. In den USA – der Heimat dieser Serie, da war das nur Bildschirmunterhaltung. Bei
uns Neuland – eine kleine Revolution.
Und immer war ich voll und ganz eingebracht. Ich – nur ich – stand vor den schussbereiten Gewehren. Der Schrecke davor hielt sich bei mir in Grenzen – das kannte ich. Und nun hatte ich
eine Idee, um mit Serien dieser Art tieferes Wasser erreichen zu könne. Ich habe mir alle Episoden dieser Serie teils in Mainz, teils in New York oder Los Angeles angesehen. Einen Teil dieser
Episoden wagte ich erst gar nicht ins Bildschirmfernsehen zu bringen. Da war einiges zu fantastisch, überfantastisch, zu überdreht oder auch zu naiv. Ein Beispiel: In einer dieser Episoden
beherrscht der griechische Gott Apoll einen fernen Stern. Als sich das Raumschiff diesem Stern nähert zieht er das Raumschiff mit seiner Kraft unwiderstehlich an, so dass es auf diesem Stern
landen und auch bleiben muss, da die Kraft Apolls nicht zu brechen ist. Aber auch dieser Apoll hat seine Achillesferse, ober besser Apollferse. Er hatte sich nämlich in eine der Astronautinnen
verliebt – und wie in der Bibel bei Samson und Dalila – beraubt sie ihn mit einem Trick seiner Kräfte – nun endlich wieder Abflug vom Stern und dem liebestollen Apollo. Das war von so einer
unglaublichen Naivität. Apollo als kraftstrotzender, bildschöner, sehr männlicher Mann – der Supermann – da kannten die Amerikaner kein Erbarmen. Aber so etwas – vor allem vom Ablauf her – so
etwas Ungewohntes vor deutsche Fernsehaugen zu setzen – Das wagte selbst ich nicht – oder ich hätte am Tage nach der Sendung nur noch in stark geduckter Haltung an den Türen der obersten Etage
vorbeigehen können – ...
..Nun stand ich allein mit der Last der zusätzlichen sechs ungeliebten Episoden, die dem Publikum normalerweise nie zugemutet werden sollten. Aber alle waren gekauft. Das zeigte nun aufs
Schlimme. Da wurde wohl bald schon an meinem Marterpfahl geschnitzt. Aber eine Wahl hatte ich nicht mehr. Mehr als eine halbe Million in den Sand gesetzt – aber – ob da noch beten half? Dennoch –
der Gott aller Fernsehmacher möge mich vor dem Schlimmsten bewahren -
Meine geplante Aktion entfiel also und somit auch die Publikumsbefragung. Ich musste nun alle gekauften Episoden der Serie senden lassen und damit auch die sechs Episoden, die ich für
unbrauchbar hielt. Ich musste es geschehen lassen – für dieses Gefühl bei mir dabei ist der Ausdruck ‚mulmig‘ die Untertreibung des Jahres –
Die Serie lief an – und zum Erstaunen vor allem zu meinem Erstaunen. Nicht Negatives zeigte sich – im Gegenteil. Ein riesiger Erfolgsbogen entstand und – das habe ich bis heute nicht ganz
begriffen – die von mir verworfenen Episodenkamen am besten an. Wie man sich täuschen kann – wie man sich irren kann - - -
Ich war noch einmal davon gekommen, aber knapp, nur ganz knapp – so sah ich es, so musste ich es sehen.
Eine sehr interessante Abhandlung über die Synchronisation findet man hier: